Wohl kaum ein anderer verlassener Ort in Deutschland hat einen derart hohen Bekanntheitsgrad erlangt, wie die Lungenheilstätten zu Beelitz. Regelrechte Pilgerströme an Fotografen, Geisterjägern und Architekturinteressierten
reisen Jahr für Jahr aus aller Herrenländer an, um die verbliebenen Zeugen des einstigen Sanatorienkomplexes zu begutachten.
Getreu dem alten Motto "Take nothing but pictures, leave nothing but footprints" erkunden sie die leerstehenden und zum Teil einsturzgefährdeten Gebäude Raum für Raum. Wohlbekannte Motive wie das von StreetArt-Künstlern verzierte Treppenhaus, der große Speisesaal und die herrlichen Fenster sind dabei gerne gesehen. Inzwischen ist das Whitney-Huston-Haus nicht mehr zugänglich, da es wie viele andere Gebäude der Beelitzer Heilstätten kernsaniert und für den Erhalt vorbereitet wird. Womöglich entstehen hier nostalgische Büros oder extravagante Wohnungen ... Wer weiß?
Im Rahmen einer kurzfristigen Tour in die Stadt nahe Berlin hatte ich die einzigartige Möglichkeit, das Haus nochmals zu fotografieren. Der Renovierungsprozess war dabei schon in vollem Gange: Von den beeindruckenden Graffittis im Treppenhaus und den verschiedenen Farben an den Wänden war nichts mehr zu sehen. Nein, das Haus war bereits komplett entkernt. Was nun langweilig klingt, führte jedoch zu einzigartigen Bildern, die so womöglich nie mehr aufgenommen werden können.
Übrigens: Was Whitney-Huston-Haus hat mit Whitney-Huston überhaupt gar nichts zu tun. Die Bezeichnung rührt von einem großen Schriftzug mit diesem Namen, den Künstler oberhalb der Bühne im Speisesaal angebracht hatten.